Jedes Jahr führt das Kölner Fortbildungsinstitut PWG-Seminare zwei bis drei große Bildungsveranstaltungen für Angehörige der Gesundheitsfachberufe durch. Zumeist erfolgt dies in Kooperation mit dem Schwesterunternehmen G&S Verlag. Konkret handelt es sich dabei um
- die Winterakademie,
- die Pflegefortbildung des Westens (ehemals JuraHealth Congress, JHC) und
- den Interdisziplinären WundCongress (IWC).
Bis vor einer Weile basierten die Webpräsenzen dieser drei Veranstaltungen noch auf dem kostenfreien Content-Management-System REDAXO. Verschiedene Aspekte führten jedoch irgendwann zu der Überlegung die Plattform zu wechseln. Die Wahl fiel schlussendlich auf WordPress.
Die Webpräsenzen sollten dabei nicht einfach nur auf ein leistungsfähigeres System „umziehen“. Von Anfang war klar, dass es auch um eine optische Neugestaltung sowie um eine signifikante Verbesserung der Funktionalität ging.
Congressomats Geburtsstunde
Das Grundkonzept ist schnell erklärt: Congressomat ist ein sogenanntes Theme, also eine Reihe von Dateien, die zusammenwirken, um das Design und die Funktionalität einer auf WordPress basierenden Seite zu bestimmen.
Congressomat liefert dabei das Fundament, um eine Veranstaltungsseite zu generieren. Der für jede Veranstaltung notwendige Feinschliff erfolgt hingegen durch die Bereitstellung eines Child Themes, welches der Seite den jeweils individuellen Touch (Farbgebung, Typographie etc.) verleiht. Zugleich ermöglicht dieses Verfahren die Einbindung von veranstaltungsspezifischen Funktionen, ohne dass ein Eingriff in die Grundstruktur (also dem Hauptheme) notwendig wird.
An dieser Stelle mag der WordPress-affine Leser sich vielleicht fragen, warum überhaupt die Notwendigkeit für eine Eigenentwicklung bestand. Immerhin gibt es für WordPress ja bereits eine Vielzahl an Themes und Plugins, die sich mit der Organisation von Events auseinandersetzen. Das zwar grundsätzlich richtig, doch bei genauerer Betrachtung zeigte sich bei vielen Produkten, dass diese nicht über den geforderten Funktionsumfang verfügten. Andere scheiterten hingegen an der mangelnden Dokumentation, unzureichenden Übersetzung oder an einer zu umständlichen Benutzerführung.
Mitausschlaggebend für die Entscheidung zu einer Eigenentwicklung waren vor allem die Besondheiten der jeweiligen Veranstaltungen, die sich mit dem bestehenden Angebot nicht oder nur mit einem erheblichen Aufwand realisieren ließen:
- Bei der Winterakademie handelt es sich um eine einwöchige Bildungsveranstaltung mit täglichen wechselnden Workshops.
- Bei der Pflegefortbildung des Westens handelt es sich um eine Kongressveranstaltung, in dessen Rahmen ein Innovationsforum und eine Messe stattfindet.
- Der Interdisziplinäre WundCongress ist ebenfalls eine Kongressveranstaltung. Neben dem aus Vorträgen bestehenden Hauptprogramm finden bis zu sechs, zum Teil parallel verlaufende Begleitveranstaltungen an wechselnden Locations statt. Darüber hinaus gibt es eine Industriemesse mit zahlreichen Ständen, die sich auf drei Räumlichkeiten verteilt.
Unter der Haube von Congressomat
Die Einrichtung der einzelnen Seiten und Beiträge erfolgt im Congressomat – wenngleich noch in recht rudimentärer Form – mittels des Gutenberg Editors. Des Weiteren kommen regelmäßig eine Reihe von Plugins zum Einsatz, wie beispielsweise QuadMenu zur Realisierung eines Mega-Menüs (ein Wunsch der damaligen Kongressorganisatorin) und natürlich das formidable Advanced Custom Fields (ACF).
Mit Congressomat lassen sich ein- oder mehrtägige Veranstaltungen einrichten, die aus einem oder mehreren Programmpunkt(en) bestehen. Jedem Programmpunkt lassen sich eine Örtlichkeit sowie ein- oder mehrere Referenten zuordnen. Daneben lassen sich Kooperationspartner (Unternehmen, Organisationen etc.) sowie verschiedene Kooperationsformen (Sponsoring, Medienpartner, Mitveranstalter etc.) einrichten. Zur Realisierung einer Messe können Ausstellungspakete und Ausstellungsflächen definiert werden, deren Standort bestimmt und ein Kooperationspartner als Aussteller zugewiesen werden.
Die technische Seite besteht – soviel sei an dieser Stelle verraten – aus einer geschickten Verknüpfung unterschiedlichster benutzdefinierter Beitragstypen und Taxonomien sowie einer Reihe von Abfrageroutinen.
Corona zwingt zur Virtualisierung
Die Messe- und Kongressbranche gehört zu den Bereichen, die durch die Corona-Eindämmungsmaßnahmen der Bundesländer besonders massiv in Mitleidenschaft gezogen wurden. Zugleich zwang die neue Situation auch zu neuen Veranstaltungsformen, wie beispielsweise Online-Konferenzen oder hybrid durchgeführte Events.
Und es führte zu neuen Herausforderungen: Denn nun galt es nicht mehr allein darum eine digtiale Anlaufstelle zu einer Veranstaltung zu erstellen. Es musste auch ein Ort geschaffen werden, von dem man aus an dem Event partizipieren konnte. Auch eine virtuelle Messe galt es plötzlich zu realisieren und „digitale Kongresstaschen“ wollten plötzlich bestückt werden.
Hier zeigte sich die besondere Flexibilität des Congressomaten. Sie ermöglichte nicht nur die erfolgreiche „Virtualisierung“ der beiden eigenen Fachkongresse, sondern auch die digitale Durchführung von Veranstaltungen Dritter zu denen die PWG-Seminare beauftragt wurde:
- Das CAMPUS LYMPHOLOGICUM
- Der zweitägige Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie (DGL) und der Gesellschaft deutschsprachiger Lymphologen (GDL).
- Das zweitägige Seminar „Smarte Konzepte in der Pflege“ der Stiegelmeyer GmbH & Co. KG jeweils in deutscher und englischer Sprache.
Die Zukunft des Congressomaten
Unklar ist, wie es mit dem Congressomat weitergehen wird. Die vergangenen Jahre waren vor allem geprägt durch das Erstellen von kundenspezifischen Lösungen. Dementsprechend blieben grundlegende Weiterentwicklungen auf der Strecke. Ideen gäbe es zuhauf, Potenzial für mehr besteht definitiv. Vielleicht findet sich die Zeit für eine Revision des Congressomaten oder eine Möglichkeit, die bisher gemachten Erfahrungen in ein neues Projekt zu überführen.