Vorbehaltstätigkeiten für Pflegefachkräfte
Unter Vorbehalt! Nutzbare Neuerung oder Nonsens?
Autoren
Janna Schirdewann, Marco Di Bella
Einleitung oder Zusammenfassung
Es ist eine Tatsache, dass die Pflege ein höchst anspruchsvoller Beruf ist, der zum einen ein hohes Maß an persönlichen sozialen Kompetenzen verlangt und zum anderen ein umfassendes sowie fundiertes Fachwissen voraussetzt. Und dennoch: In der Öffentlichkeit wird nicht selten der Eindruck geweckt, das genaue Gegenteil sei der Fall: Ob in der Diskussion um den Verbleib von Schulabbrechern, Langzeitarbeitslosen oder Migranten; nur allzu gerne wird auf den Pflegebereich als vermeintlich niederqualifiziertes Tätigkeitsfeld verwiesen – getreu dem Credo: „Pflegen kann doch jeder“. Gleichwohl wurde im Hinblick auf die Professionalisierung des Pflegeberufes und um dessen Attraktivität zu steigern sowie den fortschreitenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, die Berufsausbildung unlängst einer tiefgreifenden Reform unterzogen. In diesem Zusammenhang erfolgte auch erstmals die verbindliche Festsetzung von sogenannten Vorbehaltstätigkeiten für Pflegefachkräfte.
Quellen
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Zitationsvorschlag
Schirdewann J, Di Bella M (2022): „Unter Vorbehalt! Nutzbare Neuerung oder Nonsens? Vorbehaltstätigkeiten für Pflegefachkräfte.“ In: RDG 19(6), S. 320–327