4 nütz­liche Word­­Press-Plugins die viel­leicht nicht jeder kennt

Kein Word­Press-Projekt kommt heute ohne den Einsatz von soge­nannten Plugins aus: Hierbei handelt es sich um meist kleine – Ausnahmen gibt es immer – Code-Module , die das beliebte CMS um zusätz­liche Funk­tionen erwei­tern. Allein in der offi­zi­ellen Plugin-Samm­lung befinden sich mehrere Zehn­tau­send Word­Press-Plugins für so ziem­li­chen jeden Zweck. Da wird es schwierig, dass Passende zu finden.

Ähnlich wie in meinem Beitrag zu diversen Packages zum Code-Editor Pulsar, möchte ich deshalb hier ein paar Word­Press-Plugins vorstellen, die ich persön­lich gut finde und selbst in einigen Projekten verwende bzw. verwendet habe. Dabei habe ich das Augen­merk auf dieje­nigen Plugins geworfen, die viel­leicht etwas weniger bekannt sind und somit auch nicht zu den immer glei­chen Kandi­daten der zahl­rei­chen „Must Have“- bzw. „Best of“-Listen, die im Netz herum­schwirren, zählen.

Die Auswahl entspricht somit meiner persön­li­chen Präfe­renz; die Reihen­folge der präsen­tierten Word­Press-Plugins ist zufällig gewählt und hat somit keinerlei Aussa­ge­kraft. Und jetzt geht es los:

Dupli­cator (Pro)

Wer schon einmal in die Situa­tion geraten ist, eine Word­Press-Seite sichern zu müssen, wird dieses Plugin lieben lernen. Egal ob zum Anfer­tigen eines Backups, zur Vorbe­rei­tung eines Hoster-Wech­sels oder zur Anlage von lokalen Kopien der eigenen Seiten beispiels­weise für Entwick­lungs­zwecke: Dupli­cator fertigt zuver­lässig in drei kurzen Schritten ein entspre­chendes Paket zusammen.

Gesi­chert wird in der Stan­dard­ein­stel­lung neben der Daten­bank sowie der gesamte Inhalt des zur Webseite gehö­renden Webspaces. Durch Filter lässt sich die Auswahl der zu sichernden Tabellen bezie­hungs­weise Server­ver­zeich­nisse einschränken. So lassen sich beispiels­weise die Cache-Ordner oder das Uploads-Verzeichnis gezielt von der Siche­rung ausschließen.

Ein fertiges Paket besteht jeweils aus einer installer.php sowie einer Archiv­datei – entweder im eigenen DAF-Datei­format (DAF = DupAr­chive File) oder als gebräuch­li­chere ZIP-Datei. Soll eine Seite wieder­her­ge­stellt werden, so braucht es nur das gewünschte Paket in einem leeren Webspace: Nach Aufruf des Installer führt dieser durch die wenigen, aber notwen­digen Schritte (zum Beispiel Eingabe der Daten­bank-Zugangs­daten) und arbeitet im Anschluss sein Skript ab, bis die Webseite wieder steht.

Für die meisten Fälle wird die kosten­freie Version von Dupli­cator wahr­schein­lich völlig ausrei­chend sein. Wer jedoch größere Webseiten hat (und damit auch groß­vo­lu­mi­gere Archive benö­tigt) oder seine Seite auf einem schwä­chelnden Server mit Hang zu Time­outs hostet, dem empfehle ich drin­gend zum Kauf der Version Dupli­cator Pro, die hierfür besser geeignet ist.

Link: de.wordpress.org/plugins/duplicator/

Das WordPress-Plugin WP-Sweep

WP-Sweep

Word­Press besteht ja nicht nur aus einer riesigen Ansamm­lung von Dateien, sondern verwendet zum Betrieb auch eine Daten­bank. In dieser werden beispiels­weise die Inhalte aller Artikel, die verwen­deten Beitrags­ka­te­go­rien oder die genutzten Schlag­wörter fest­ge­halten.

Es liegt in der Natur der Sache, dass sich in einer solchen Daten­bank nach einer gewissen Betriebs­dauer eine Reihe von Daten ansam­meln, die nicht oder nicht mehr genutzt werden. Das ist grund­sätz­lich erst einmal auch kein Problem, kann aber über die Zeit zu einem stetigen Perfor­manz­ver­lust bei den Daten­ab­fragen führen.

Ein schönes Beispiel für solche Daten­an­samm­lungen sind die Beitrags-Revi­sionen. Mit dieser Funk­tion wird, wann immer ein Beitrag bzw. Beitrags­ent­wurf gespei­chert wird, seitens Word­Press auto­ma­tisch hiervon eine Kopie (die soge­nannte Revi­sion) ange­legt. Das ist beson­ders nütz­lich, wenn man eine Seite nach einem Fehler wieder­her­stellen will oder wenn mehrere Redak­teure an einem Beitrag arbeiten und man nach­voll­ziehen möchte wer, was, wann geän­dert hat.

Der Nach­teil: Werden sehr viele Ände­rungen vorge­nommen, entstehen auch sehr viele Revi­sionen. Diese verbleiben auch ohne weiteren Eingriff in der Daten­bank, selbst wenn sie nicht (mehr) benö­tigt werden, was dann die Daten­bank wie oben beschrieben unnötig aufbläht.

Ein Word­Press-Plugin, das ich häufig nutze, um diese und andere Ansamm­lungen schnell und unkom­pli­ziert aufzu­räumen, ist das Plugin WP-Sweep.

Aber: Wie immer, wenn direkt in die Word­Press-Daten­bank einge­griffen wird, gilt auch hier die Warnung: Bitte nur dann durch­führen, wenn ihr euch wirk­lich eurer Sache sicher seid. Im Zweifel: Daten­bank-Backup anlegen!

Link: de.wordpress.org/plugins/wp-sweep/

Das WordPress-Plugin whatwedo ACF Cleaner

what­wedo ACF Cleaner

Man kann einfach nicht genug Plugins zum Aufräumen von Word­Press haben. Ein weiteres Helfer­lein ist der ACF Cleaner von what­wedo, der – wie der Name schon andeutet – sich auf die Berei­ni­gung von Über­bleibsel, die durch die Nutzung der Advanced Custom Fields (ACF) entstanden sind, spezia­li­siert hat.

Bei Letz­terem handelt es sich um ein sehr bekanntes Plugin, mit dem man beispiels­weise das Benut­zer­er­leben inner­halb der Admi­nis­tra­ti­ons­seiten mithilfe von benut­zer­de­fi­nierten Feldern bzw. Werten voll­ständig anpassen kann. Aber auch andere Anwen­dungen sind durchaus denkbar: Zum Beispiel nutzt die Rechts­de­pe­sche Online dieses Word­Press-Plugin, um modu­lare Landing­pages zu reali­sieren.

Der Nach­teil eines solch viel­sei­tigen und mäch­tigen Werk­zeugs ist, dass im Zuge von Über­ar­bei­tungen ganz schnell, ganz viele benut­zer­de­fi­nierte Felder, die an Beiträgen, Seiten, Taxo­no­mien etc. ange­hangen worden sind, im Nirwana der Daten­bank verschwinden können.

Um solche verwaisten Daten finden und entfernen zu können, vergleicht dieses Word­Press-Plugin das jewei­lige Daten­ob­jekt (zum Beispiel alle Beiträge) auf Über­ein­stim­mung mit den in den ACF-Vorlagen ange­legten Feldern. Dies geschieht auf Wunsch entweder im Rahmen eines Trocken­laufs (empfohlen) oder bei einem tatsäch­li­chen Reini­gungs­durch­lauf.

Wie zuvor bei WP-Sweep gilt auch hier: Bitte nur dann durch­führen, wenn ihr euch wirk­lich eurer Sache sicher seid. Im Zweifel: Daten­bank-Backup anlegen!

Link: de.wordpress.org/plugins/whatwedo-acf-cleaner/

wp-Typo­graphy

Wenn ich ein Word­Press-Plugin für das Prädikat „must have“ vorschlagen müsste, dann würde meine Wahl höchst­wahr­schein­lich auf wp-Typo­graphy von Peter Putzer (aka Mund­schenk) fallen. Es verbes­sert die typo­gra­fi­sche Darstel­lung einer Webseite ganz erheb­lich.

Mich persön­lich nervt es zum Beispiel, wenn auf Webseiten anstelle eines korrekten Gedan­ken­strichs das (kürzere) Minus-Zeichen verwendet wird. Auch richtig gesetzte – das heißt hoch- bzw. tief­ge­stellte – Anfüh­rungs­striche machen aus meiner Sicht die Text­dar­stel­lung gleich viel schöner.

Das sieht der Plugin-Autor wohl ganz genauso und deshalb bietet wp-Typo­graphy eine Viel­zahl von Optionen, um die Ausgabe zum Beispiel bezüg­lich der Silben­tren­nung oder der Steue­rung des Weiß­raums zu opti­mieren. Darüber hinaus ist das Word­Press-Plugin in der Lage eine intel­li­gente Zeichener­set­zung durch­zu­führen, passende diakri­ti­sche Zeichen zu erzwingen, Flächen- und Raum­maße richtig zu forma­tieren und noch vieles mehr.

Insge­samt also ein rich­tiges Multi­ta­lent, dem man anmerkt, dass sich der Autor hier viel Mühe gegeben hat und Sorg­falt walten ließ.

Link: de.wordpress.org/plugins/wp-typography/