Zum Pulsar-Build in 4 kurzen Schritten

Wie man hier nach­lesen kann, hat GitHub die weitere Entwick­lung des Code-Editors Atom zugunsten der eigenen Cloud-Lösung Code­spaces sowie des vom Mutter­kon­zern Micro­soft entwi­ckelten Editors Visual Studio Code einge­stellt.

Ist Atom damit endgültig tot? Mitnichten, denn mit Pulsar exis­tiert ein Fork des Code-Editors, der sich in aktiver Entwick­lung befindet und anschickt, das Vermächtnis seines Vorgän­gers weiter­zu­führen.

Pulsar Version 1.63
Sieht vertraut aus: Der Code-Editor Pulsar.

Doch der Weg zu einem aktu­ellen Build des Code-Editors gestal­tete sich bis vor Kurzem noch ein wenig umständ­lich, da auf der Home­page des Projekts (pulsar-edit.dev) bislang keine fertigen Instal­la­ti­ons­pa­kete bereit­ge­stellt worden sind. Dies scheint mit dem fort­schrei­tenden Auf- und Ausbau der Seite jedoch mitt­ler­weile der Fall zu sein.

Aber: Bei Pulsar ist noch viel im Fluss („under cons­truc­tion“) und es nicht sicher, ob der jetzt einge­rich­tete Zugangsweg in dieser Form so bestehen bleibt. Deshalb zeige ich an dieser Stelle, wie man sich mit einigen Klicks seinen eigenen Build sichern kann.

Schritt 1

Um ausführ­bare Packages (soge­nannte Bina­ries) zu gene­rieren, greift die Pulsar-Communtiy auf den Conti­nuous Inte­gra­tion-Dienst Cirrus CI zurück. Dieser stellt Packages für die Platt­formen Windows, macOS (Intel, Silikon) und Linux (x86, ARM) bereit.

Ausgangs­punkt zum Erhalt eines Packages ist das Pulsar-Repo­si­tory, zu finden unter cirrus-ci.com/github/pulsar-edit/pulsar. Hier werden alle Builds aufge­listet, die für jeden einzelnen Commit erzeugt worden sind.

Repository für Cirrus
Das Pulsar-Repo­si­tory für Cirrus.

Schritt 2

Bei der anschlie­ßenden Wahl des rich­tigen (oder besser: „des passenden“) Builds sollte man zunächst darauf achten, dass am rechten Rand ein grüner Haken vorhanden ist. Nur dann ist auch sicher­ge­stellt, dass dieser Build voll­ständig gene­riert worden ist.

Danach sollte sich das Augen­merk auf die beiden Symbole auf der linken Seite richten. Neben dem jeweils oberen Symbol wird der Branch genannt, auf das sich das Build bezieht. Im Normal­fall sollte hier master stehen. Andere Bran­ches beziehen sich oftmals auf expe­ri­men­telle Features, die even­tuell noch nicht ausge­reift und deshalb mit Vorsicht zu genießen sind.

Das Symbol links oben nennt den Branch, das Symbol darunter eröffnet den Weg zum Build.

Das zweite Symbol auf der linken Seite verweist auf den gewünschten Build – da wollen wir hin. Ein Klick auf das Symbol, dass gleich­zeitig auch die Funk­tion einer Schalt­fläche erfüllt, führt uns sodann weiter.

Schritt 3

Die nach­fol­gende Detail­an­sicht des Builds sollte in etwa so aussehen wie in der Abbil­dung darge­stellt: Der obere Kasten dient zur Infor­ma­tion über den diesem Build zugrunde gelegten Commit. Wir inter­es­sieren uns jedoch für den unteren Kasten, der uns eine Über­sicht über die für verschie­dene Platt­formen verfüg­baren Packages liefert.

Wahl der richtigen Plattform
Auswahl der rich­tigen Platt­form.

Wie oben zu sehen werden Packages für die Betriebs­sys­teme Windows, macOS und Linux bereit­ge­stellt. Darüber hinaus können Nutzer von Apple-Systemen, die an Stelle eines Intel-Chips auf einen M1- bzw. M2-Chip basieren, auf ein eigenes Package („silicon_​mac“) zurück­greifen. In ähnli­cher Weise exis­tiert auch ein sepa­rates Package für dieje­nigen Linux-Nutzer, deren Computer auf einen ARM-Prozessor fußt.

Nach der Wahl der Platt­form, durch Klick auf die jewei­lige Symbol-Schalt­fläche, haben wir unser Ziel fast erreicht.

Schritt 4

Als Nächstes sollte eine Seite mit mehreren Kästen und allerlei tech­ni­schen Infor­ma­tionen zum Build-Prozess erscheinen. Wir inter­essen uns hier vor allem für den Bereich „Arti­facts“, was dem Grund nach eine Verzeich­nis­über­sicht darstellt. Der für uns rele­vante Inhalt findet sich unter „binary“.

Der Bereich „Arti­facts“ mit dem Ordner „binary“.

Ein Hinweis an dieser Stelle: Nutzen Sie nicht die hier vorhan­dene Down­load-Möglich­keit (siehe Symbol-Schalt­fläche am rechten Rand). Damit würden Sie nur den Down­load des gesamten Verzeich­nis­in­halts initi­ieren – samt Unter­ver­zeich­nisse – und damit auch von unnö­tigem Mate­rial!

Klicken Sie statt­dessen auf „binary“ und im Anschluss im Verzeich­nis­baum weiter auf „bina­ries“. Hier­durch öffnet sich das folgende Unter­ver­zeichnis:

Das „binaries“-Verzeichnis.

Je nach ausge­wählter Platt­form kann der konkrete Inhalt des Verzeich­nisses abwei­chen. Die obige Abbil­dung zeigt exem­pla­risch das „binaries“-Verzeichnis für die Intel-macOS-Vari­ante. Als Mac-User würde sich das Inter­esse hier allein auf die DMG-Datei richten.

Jetzt ist nur noch ein Klick auf den korre­spon­die­renden Eintrag notwendig, um den Down­load der Instal­la­ti­ons­datei im Browser auszu­lösen. Diese im Anschluss noch ausführen und schon kann das Aben­teuer Pulsar beginnen.